Die uns bekannten Bildstöcke kamen ab dem 15./16. Jahrhundert in Mode. Wie der zweite Teil des Namens Bildstock aussagt, waren die ersten Werke aus dem reichlich zur Verfügung stehenden Holz gearbeitet. Holz war günstig und ließ sich leicht bearbeiten. Die Flurdenkmäler aus Buntsandstein waren um einiges teurer, aber dafür natürlich viel haltbarer. Aus diesem Grund finden wir auch keine Holz-Bildstöcke mehr vor, nur die aus dem bei uns verarbeitetem Buntsandstein überlebten.

Die meisten Stifter der Bildstöcke hatten ein persönliches Anliegen. Vielerlei Gründe mögen sie dazu bewogen haben: Zum Gedenken an ein Unglück, das an dieser Stelle passierte; als Votivbild, das in Unglück oder Krankheit versprochen wurde; zum Schutz von Haus und Hof und den vielfältigen Bedrohungen des täglichen Lebens (Kriege, Seuchen, Pest, Missernten usw.); oder als rein religiöses Denkmal, zur Ehre Gottes oder Marias errichtet, das die Vorbeigehenden zum Gebet aufruft.

Heimatarchiv Schneeberg
Der Öl Antoni Sühne Bildstock "Im Seifen"
Heimatarchiv Schneeberg
Der Warzenstein am Schneeberger Sommerberg

In unserer Region sind die Ausformungen der Bildstöcke eher bescheiden. Das lag zum einen daran, dass die Bewohner hier eher in einer armen Region mit begrenzten wirtschaftlichen Verhältnissen lebten, andererseits geht man auch davon aus, dass die Fertigkeiten der ortsansässigen Steinmetze bescheiden waren. Die Steinmetze fertigten Tröge, (Kraut) Stenner, Treppen, Bausteine sowie ab und zu einmal ein einfaches, unverziertes Steinkreuz an. Ein recht einfacher Bildstock, aus einem Monolithen gefertigt, mit quadratischem Schaft und einem tabernackelartigem Oberteil (manchmal mit einer Nische versehen), das war dann schon die Krönung ihrer Schaffenskunst. Schon das Einarbeiten eines Kreuzes war schwierig und nur wenige wagten sich daran, den Korpus Christi oder weitere Figuren in dem Stein erhaben auszuarbeiten. Aber gerade diese, von wenig geübter Hand gefertigten Kunstwerke, von denen sich in Schneeberg einige finden, haben in ihrer Einfachheit einen besonderen Charm.

Die Mehrzahl der Flurdenkmälern wurde, wie der Name schon sagt, zumeist in Gottes freier Natur aufgestellt. Sie fanden oft dort ihren Standort, wo sie auffällig und frei standen oder viel begangene Wege oder Straßen waren. Im Vorbeigehen war es üblich, ein Dankgebet oder eine Fürbitte zu beten und sich zu bekreuzigen.


Dokumentierte Bildstöcke

Bildstöcke https://heimatarchiv-schneeberg.de/images/header/bildstock-landesgrenze.jpg Super User

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