Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden in unsere Region einfielen, wüteten sie auch in Schneeberg. Die Bewohner wurden verfolgt und getötet, viele Häuser wurden niedergebrannt. Viele Bewohner flüchteten in den Wald und versteckten sich dort. Eine junge Mutter verpasste jedoch den rechtzeitigen Rückzug in den Wald und so flüchtete sich in dieser fast aussichtslosen Lage mit ihrem kleinen Kind auf dem Arm unter jenem kleinen Brücklein.

Sie betete „Maria hilf! Mache bitte, dass mein Kind nicht schreit, sonst finden wir den sicheren Tod.“ Und wirklich, die Schweden suchten sie vergeblich und sogar ihre Spürhunde entdeckten sie nicht, obwohl sie die Soldaten in unmittelbarer Nähe sprechen hörte. Mutter und Kind hatten unter der unscheinbaren kleinen Brücke sicheren Schutz gefunden. Die Muttergottes hat sie durch das unscheinbare Brücklein vor dem Sterben bewahrt.

Seit dieser Zeit wurde die Brücke im Volksmund „Schützebrückle" genannt.


Informationen

Leider gibt es das „Schützebrückle“ nicht mehr. Das „Brückle“ befand sich im Wiesental, am damaligen Ortsrand von Schneeberg in Richtung Amorbach. Es war an einem Wiesenweg gelegen und führte über einen Wiesen-Wässer-Graben. Die kleine Brücke bestand aus einem großen, flachen Sandstein mit einer ungefähren Breite von etwa 80 bis 100 Zentimeter.

Die Wässergraben wurde nach dem Stauen des Marsbaches zirka 100 Meter oberhalb der kleinen Brücke bei Bedarf von Zeit zu Zeit geflutet und dienten den Gemüsegärten links und rechts des Grabens im Sommer zur Pflanzenwässerung. Im Zuge der Stilllegung des Wässergrabens wurde das Brücklein entfernt.

Heimatarchiv Schneeberg
Das Schützebrückle soll nahe dem heutigen Radweg gewesen sein
Heimatarchiv Schneeberg
Die Brücke bestand aus einem großen flachen Sandstein

Der Wässergraben wurde mit Erde befüllt und eingeebnet. Die gesamteFläche war ohnehin in privater Hand und war Bestandteil der Grundstücke beidseits des Graben. Wo sich das Brückenteil, die beschriebene Sandsteinplatte, seit der Stilllegung befindet, ist nicht bekannt.

Leider werden die Gärten in den Sandwiesen nicht mehr so bestellt und bearbeitet wie in den früheren Jahren. Zug um Zug wurde ab den 70iger Jahren die Gartennutzung, auch wegen dem fehlenden Gießwasser aus unmittelbarer Nähe, eingestellt. Desgleichen wurde der Fußpfad, von den Schneebergern liebevoll „das Wieschepedle“ genannt, das neben dem Wässergraben verlief, zunehmend zu nutzbarem Eigentum der Gartenanlieger umfunktioniert.

  • Konzeption: Bernhard Pfeiffer
  • Quelle: Ewald Winkler, Geopark-Vor-Ort-Begleiter, Schneeberg
  • Quelle: Bernhard Springer, (Buch „Mönche, Geister, Spukgestalten“)
  • Foto: Bernhard Pfeiffer
Schützebrückle https://heimatarchiv-schneeberg.de/images/header/schuetzebrueckle.jpg Super User

Das könnte Sie auch interessieren

Schulwesen

Die Schulhäuser Schneebergs von Beginn an bis heute Bereits vor 400 Jahren nahm die schulische Entwicklung in Schneeberg ihren Anfang. Zur...

verschwundene Ort…

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et...

Weinbau/Wengerte

Geschichte des Schneeberger Weines und der Weinkeller Der Ursprung Der Grund für Weinanbau in Schneeberg und Umgebung liegt viele Jahrhunderte zurück: „Schuld“...

Eisenbahnbau: Amo…

Eisenbahnbau Amorbach – Walldürn Erinnerungen von Karl Keller, Schneeberg Um die Jahre 1895/96 waren die Verhandlungen in Ganze, um eine Bahnverbindung Miltenberg-Seckach durchzuführen...

Frühgeschichte

Zur Vor- und Frühgeschichte Schneebergs Über die Vor- bzw. Frühgeschichte Schneebergs lassen sich nur Vermutungen anstellen. Die spärlichen Bodenfunde erlauben keine...

Gewerbe

Sehr geehrte Besucher, dieser Teil der Website befindet sich aktuell noch im Aufbau. In den nächsten Wochen oder Monaten wird der Inhalt...

Rippberger Kapell…

Die schlichte Feldkapelle, die im Jahr 1722 erbaut wurde, stand linksseitig an der B47 in Richtung Rippberg, ca. 400 Meter...

politische Gemein…

Sehr geehrte Besucher, dieser Teil der Website befindet sich aktuell noch im Aufbau. In den nächsten Wochen oder Monaten wird der Inhalt...

Eisenbahn

Der Bau der Eisenbahn Der Eisenbahnanschluß Schneebergs an die schon bestehenden Verbindungen Miltenberg - Amorbach und Seckach - Walldürn nahm in...

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.