Von 1952 bis 1959 haben Schneeberger Bauernfamilien versucht ihr Einkommen durch den Anbau von Tabak zu verbessern. Die hergestellten Tabakbündel mussten zum Trocknen luftig aufgehängt werden.
Dazu nutzten die Bauern jeden freie Raum im Gebälk ihrer Scheunen und Hallen. Sogar in den Dachstühlen der Kelterhäuser wurde der Tabak aufgehängt. Obwohl viele Landwirte diese Räume zur Trocknung und Lagerung nutzten, wurden zusätzlich in Schneeberg mehrere Scheunen und Hallen speziell für die Tabaktrocknung in den oberen Gebäudeteilen errichtet.
Gut sichtbar befinden sich noch heute mehrere gut erhaltene Tabakhallen aus der damaligen Zeit in der Vereinsstraße. Sie zeugen von der kurzen Blütezeit des Tabakanbaus. Besonderes Merkmal dieser hohen Hallen sind die großflächigen, lamellenartigen Lüftungsbretter an den Seitenwänden der Scheunen. Damit konnten die Luftzirkulation und der Trocknungsprozess des Tabaks gezielt gesteuert werden