In Schneeberg, Hambrunn und Zittenfelden ist es üblich, dass am Dreikönigstag die Sternsinger ausziehen, um die Häuser zu segnen und um eine Gabe für Hilfsprojekte zu bitten.
Geschichte, Entstehung und Hintergrund
Die Sternsinger haben eine uralte Tradition, die auf eine Erwähnung der Weisen im Matthäusevangelium zurückgehen. Aufgrund der drei Gaben Weihrauch, Myrrhe und Gold wurde bereits im 6. Jahrhundert dahinter drei Personen vermutet, später wurden daraus Könige, die mit den Namen Caspar, Melchior und Balthasar betitelt wurden. Sie werden als Heilige bezeichnet. Oft werden sie auch als Vertreter der drei damals bekannten Erdteile (Asien, Europa und Afrika) dargestellt.
In Mitteleuropa ist das Sternsingen ein traditioneller Brauch der römisch-katholischen Kirche. Belege dafür finden sich bereits im 16. Jahrhundert. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es zentral gesteuerte Sternsingeraktionen, die nach der Aussendung in der Weihnachtsoktav bis zum Dreikönigsfest, gegebenenfalls auch noch an nachfolgenden Tagen, als Heilige Drei Könige gekleidet von Haus zu Haus ziehen. Gesammelt wird meist für Entwicklungshilfeprojekte, die weltweit Kindern in Not helfen. Die Sternsingeraktion in Deutschland, auch „Aktion Dreikönigssingen“ genannt, ist weltweit die größte organisierte Hilfsaktion von Kindern für Kinder.
Die Sternsinger werden von der jeweiligen Pfarrgemeinde ausgesandt. Oft findet eine Aussendungsfeier in einem Gottesdienst statt. Den Menschen, die ihnen die Tür öffnen oder einlassen, singen die Sternsinger Lieder, sprechen ein Gebet oder sagen ein Gedicht auf. Dann schreiben sie an die Haustüren oder die Türbalken mit geweihter Kreide die traditionelle Segensbitte C+M+B mit der jeweiligen Jahreszahl. Seit Jahren werden alternativ zur Kreide auch sogenannte „Segensaufkleber“ verwendet.
Die Bedeutung der Buchstaben C, M und B wird spätestens seit den 1950er-Jahren als Abkürzung der lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) gedeutet. Die Inschrift soll den Segen Gottes auf das Haus und seine Bewohner herabrufen und sie vor Unglück schützen. Frühere Quellen dieser Deutung fehlen. In älteren volkskundlichen Abhandlungen herrscht die Deutung der Buchstaben als Initialen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar vor.
2015 wurde das Sternsingen in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen.
Näheres unter: wwww.unesco.de/staette/sternsingen/
50 Sternsinger in Schneeberg und den Ortsteilen
Nachfolgend beispielhaft der Text und Bilder des Pfarreiteams aus Schneeberg zur Sternsingeraktion 2025:Am Dreikönigstag, 6. Januar 2025 trafen sich die 50 Kinder im Alter von 3 – 15 Jahren im Pfarrheim, um bei der diesjährigen Sternsingeraktion (Motto: „Sternsingen für Kinderrechte – Erhebt eure Stimme“) teilzunehmen. Der Aussegnungsgottesdienst um 10 Uhr, zelebriert von Pfarrvikar Arul, wurde vom Familiengottesdienstteam gestaltet. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Sternsinger und die Segensaufkleber (20*C+M+B+25) geweiht. Anschließend machten sich die 50 Sternsinger, aufgeteilt in 11 Gruppen, auf den Weg den Schneeberger, Hambrunner und Zittenfeldener Bürgern den Segen zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln. Die letzte Gruppe erreichte nach 4 Stunden wieder das Pfarrheim, wo es dann frisch gekochte Spaghetti Bolognese und/oder Spaghetti mit Tomatensoße gab. Danach teilten die Kinder in ihrer Gruppe die Süßigkeiten auf, die Sie von den dankbaren Bürgern erhalten hatten.
Die Sternsinger sammelten einen stolzen Betrag von 3620€. Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ an die Spender.
Ein herzliches Dankeschön an die Verantwortlichen Eva-Maria Erbacher und Lena Weiss und alle Helfer, die die Sternsingeraktion organisiert und begleitet haben sowie an alle Sternsinger und ihre Eltern, die diese Aktion unterstützt haben.
Die Umhänge/Gewänder der Sternsinger sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Wir suchen deshalb freiwillige Näherinnen oder Näher, die unsere Sternsinger neu einkleiden. Vielleicht hat der eine oder andere noch etwas Stoff zuhause, den er uns spenden könnte.
Vielen Dank im Voraus.
Wir freuen uns wieder auf viele Sternsinger im nächsten Jahr.